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Elisabeth Meierhofer:

Ein Mensch, ein Plan – So geht Apotheke

Was ist gesund für mich? Wie will ich leben und arbeiten? „Nur wenn das Umfeld stimmt, ist der Mensch gesund“, zitiert Elisabeth Meierhofer einen Grundsatz der ganzheitlichen Pharmazie. Der gelte auch für Kunden und Mitarbeiter. – In der STERN Apotheke lebt Elisabeth Meierhofer ihr pharmazeutisches und unternehmerisches Konzept.

 

Elisabeth Meierhofer war 16, als sie sich fragte, wie ihr zukünftiger Beruf zu ihrem Leben passen würde? Sie wollte sich bewegen, ein Bürojob kam nicht in Frage. Sie wollte Kontakt mit Menschen und um Himmels Willen nicht angestellt, sondern die eigene Chefin sein. Schulzeugnisse beschieden gute Noten in Bio und Chemie. Apothekerin? – Eine schöne Vorstellung, die eigene Apotheke. Elisabeth Meierhofer freut sich: „Keine einzige Minute war ich angestellte Apothekerin.“

 

Ein Business-Plan überzeugt

 

Pharmaziestudium, 1. Staatsexamen, noch vor dem 2. Staatsexamen unterschrieb Elisabeth Meierhofer den Mietvertrag für die Apotheke im neuen Ärztehaus in Regenstauf. Da meldete Ehemann Edwin den Wunsch nach Kindern an. Noch vor der Apothekengründung erblickte Erstling Moritz im September 1993 das Licht der Welt und wurde der lebendige Beweis für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Die politisch engagierte Apothekerin hielt darüber keine Volksreden, sondern handelte. Acht Wochen nach der Geburt absolvierte sie das 3. Staatsexamen.

 

Was ihr an betriebswirtschaftlichem Know-how fehlte, holte die Gründerin in BWL-Kursen nach, um schließlich mit ihrem Business-Plan in den Kreditabteilungen von Banken ihr blaues Wunder zu erleben: Eine Frau will eine Million? – Für eine Apotheke und das unmittelbar nach der Gesundheitsreform. Die goldenen Zeiten für Apotheken waren vorbei. Für die meisten Banker war das Vorhaben Elisabeth Meierhofers ein Ding der Unmöglichkeit, bis auf einen. Überzeugt von Elisabeth Meierhofers Vorhaben, gewährte er ihr den Kredit: „Wenn eine Apotheke funktioniert, dann so.“ Für das Projekt der jungen Apothekerin legte er seine Hand ins Feuer. – Elisabeth Meierhofer war einen großen Schritt weitergekommen. Sie feilte an den für die Einrichtung ihrer Apotheke, orderte Ware und räumte sie ein. Sohn Moritz war immer dabei.

 

Ganzheitlich für die Gesundheit

 

Am 7. Februar 1994 feierte die STERN Apothekerin in Regenstauf Eröffnung und eines war klar: Der ganzheitliche Blick auf die Gesundheit von Menschen sollte im Vordergrund stehen. Auf der Suche nach einem passenden Konzept, begegnete Elisabeth Meierhofer der Lehre des österreichischen Arztes und Pathologen Alfred Pischinger. 1975 hatte er seine Erkenntnisse über das Bindegewebe des Menschen als „System der Grundregulation“ formuliert. Darauf gründet die so genannte Regulationsmedizin und -pharmazie, die den Einfluss von Umweltfaktoren, Ernährung, Bewegung oder Stress auf das Stoffwechselgeschehen des Menschen in den Mittelpunkt ihrer Arbeit stellt. Sternstunde: Mit dem Bild vom Fisch im Wasser (Fisch = Organe, Wasser = Bindegewebe) setzte die Apothekerin fortan auf diese überzeugende Alternative zur herrschenden pharmazeutischen Praxis und als Ergänzung zur Schulmedizin. – Haare nehmen am Stoffwechselgeschehen teil und geben Auskunft über Schwermetalle, Mineralstoffe und Spurenelementen im Körper. Die Haaranalyse war der konsequente nächste Schritt. Seit 1995 bietet Elisabeth Meierhofer diese Methode in ihrer Apotheke an und stellt sie an den Anfang einer individuellen ganzheitlichen Behandlung. Damit gehörte die innovative Apothekerin zu den ersten in Deutschland, die mit der Haaranalyse den Ursachen für Erkrankungen und Befindlichkeitsstörungen auf den Grund gingen.

 

Überraschung auf dem Neurodermitiskongress

 

Mit der Haaranalyse war Elisabeth Meierhofer Pionier. Um die gewonnenen Analysen auf eine möglichst breite Basis zu stellen und eine valide Grundlage für Studien zu erhalten, gründete sie mit Gleichgesinnten 1997 den Arbeitskreis der Umwelt-Apotheker und 2003 den Kompetenzverband der Natürlich-Apotheken.

 

Zum Netzwerk der Umwelt-Apotheker gehören heute mehr als 350 Apotheken, die im gemeinsamen Labor bis heute insgesamt mehr als 30.000 Haaranalyse durchgeführt haben. Bereits 1998 beteiligte sich Elisabeth Meierhofer federführend an der Neurodermitis-Studie der Umwelt-Apotheker, die den Zusammenhang von Kindern mit Neurodermitis und hoher Aluminiumbelastung herausarbeitete. Im gleichen Jahr überraschte Meierhofer mit dieser Studie auf dem Neurodermitiker Kongress in Hamburg. Als Ursache für die Erkrankung der Kinder hatte sie aluminiumhaltige Arzneimittel gegen Sodbrennen, die deren Mütter während der Schwangerschaft eingenommen hatten, nachgewiesen.

 

STERN Apotheke wirkt

 

Elisabeth Meierhofer verschaffte sich weit über den eigenen Kreis der Umweltapotheken hinaus Anerkennung und Gehör. Ihr Ansatz einer ganzheitlichen Pharmazie und die Überzeugungsarbeit, die sie leistete, wirkten. Innovationsgeist und Engagement brachten ihr 1998 den Marketingpreis der Verrechnungsstelle Süddeutscher Apotheker (VSA) ein. Unter dem Titel „Apotheken, die aus dem Rahmen fallen“ schrieb die Pharmazeutische Zeitung unter anderem über die STERN Apotheke. Presse, Hörfunk und Fernsehen, darunter der Bayerische Rundfunk (BR) wurden hellhörig. 2003 verlieh der Bundesverband ausgebildeter Trainer und Berater (BaTB) den Unternehmerpreis für herausragende Mitarbeiterführung an Elisabeth Meierhofer. – Die STERN Apothekerin hat ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Blick und das nicht erst seit der drohende Fachkräftemangel die Wirtschaftsleistung im Lande zu schmälern droht.

 

Gesundes Team

 

„Gesundheit beginnt im Team“, weiß Elisabeth Meierhofer. Auch wenn es um ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geht, folgt die Chefin den sieben Kriterien der WHO (World Health Organisation) für den Erhalt der Gesundheit:

 

  • Stabiles Selbstwertgefühl

  • Körperliche Gesundheit

  • Soziale Gesundheit

  • Intakte Natur

  • Sinnvolle Arbeit und gesunde Arbeitsbedingungen

  • Zugang zur Gesundheitsbildung

  • Geistige Gesundheit

 

Wer zum Team der STERN Apotheke gehört, besitzt hohe Kompetenz in Gesundheitsfragen, bildet sich weiter, persönlich und fachlich. Die Chefin lässt Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter teilhaben an ihrem Wissen und schafft ein Klima, in dem Auszubildende und Pharmazeuten im Praktikum gut aufgehoben sind.

 

Die Themen Familienfreundlichkeit und Vereinbarkeit von Beruf und Familie hat die engagierte Apothekerin seit der Apothekengründung auf der Agenda. Und wieder zeigt sich, wie die sieben Kriterien der WHO für den Erhalt der Gesundheit ineinandergreifen. Wer sich zwischen Familie und Beruf aufgerieben fühlt, schadet seiner sozialen Gesundheit.

 

Lange bevor Förderprogramme und Unternehmerpreise Anreize boten, die Situation von Familienmenschen im Unternehmen zu fördern, setzte Elisabeth Meierhofer Maßstäbe, investierte in die Fortbildung von Frauen während der Elternzeit, in den Widereinstieg von Frauen nach der Familienphase, bot Mitarbeiterinnen individuelle Coachings an oder fand Lösungen für ganz spezielle Familiensituationen. 2011 wurde sie damit mit dem begehrten Margarete-Runtinger-Preis der Stadt Regensburg für den frauen- und familienfreundlichsten Betrieb in der Kategorie Kleinunternehmen ausgezeichnet. 2015 und 2017 folgte das Qualitätssiegel „Beruf + Familie. Geht gut bei uns!“ des Landkreises Regensburg.

 

Apotheke 4.0

 

„Sinnvolle Arbeit und gesunde Arbeitsbedingungen“, auch das hat die WHO der Unternehmerin ins Stammbuch geschrieben. Übersetzt auf die Arbeitsprozesse bedeutet das transparente Abläufe und klare Zuständigkeiten. Die Einführung eines Qualitätsmanagementsystems mit Zertifizierung erfolgte nicht um seiner selbst willen, sondern, um genau das zu erreichen. „Technik macht die Arbeit leichter, ist für die Mitarbeiter da und nicht umgekehrt.“ Davon ist Elisabeth Meierhofer überzeugt. Abgesehen von vollklimatisierten Arbeitsräumen erleichtert seit 2015 ein Kommissionierautomat die Bestückung und Ausgabe des Warenlagers. – Die STERN Apotheke auf dem Weg zur Apotheke 4.0, heißt das neue Kapitel in der Unternehmensgeschichte. 

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